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Schön, dass Sie hier hereinlesen!
Auf dieser Seite erzähle ich in der Hauptsache etwas über ausgewählte Bücher. Gern haben sie etwas mit meinen Hobbies zu tun. Schauen Sie doch einmal!
Warum legen viele Unternehmen so wenig Wert auf gute Texte im Rahmen ihres Internetauftritts?
Ein befreundeter Webdesigner schrieb mir vor kurzem: „Schon mehrfach habe ich versucht, bei meinen Internetkunden Interesse an einer professionellen Textgestaltung zu wecken, leider bisher ohne Erfolg.“ Es sind vermutlich Sparsamkeitsgründe, die für diese Entscheidung ins Feld geführt werden: Einen Internetauftritt muss der Spezialist zimmern. Das versteht sich. Aber Schreiben hat man schließlich in der Schule gelernt und wer steckt schon so tief in der Materie, wie der Unternehmer selbst oder enge Mitarbeiter. Die Texte machen wir alleine, heißt es dann mutig. Und leider sieht man es ihnen oft an.
Ich, die ich mein Geld mit Texten verdiene, weiß allzu gut, wie sperrig Sprache manchmal sein kann, wie kompliziert es sich zuweilen anfühlt, leicht und dabei informativ und seriös zu schreiben. Und hier rede ich noch nicht einmal von den Tücken der deutschen Rechtschreibung, die einem unversehens Regeln, Ausnahmefälle und andere Gemeinheiten, wie Knüppel zwischen die Beine wirft. Ich denke auch nicht in erster Linie an gemeine Buchtsabendreher oder versehentlich verlängerten Endungen, die den Schreiber gleich als grammatikalischen Totalausfall erscheinen lassen. Ich rede von verständlichen Texten, die neugierig machen und dem Leser genau die Informationen präsentieren, die er sucht. Sonst klickt der potentielle Kunde nämlich ganz schnell oben rechts auf das Kreuz. Damit hat das Unternehmen das Geld für das schicke Webdesign in den Sand gesetzt.
Fallstricke lauern auf jeden, der sich im Sprach-Dschungel bewegt. Die Fähigkeit, ihnen geschickt auszuweichen, ist keine Zauberei, sondern im Grunde ein Handwerk, ähnlich dem des Webdesigners. Kreativ – aber doch nach festen Regeln. Zeitaufwändig – aber nicht unbezahlbar.
Der geniale Socken-Workshop
Perfekte Socken für jeden Fuß, das Standardwerk.
Ewa Jostes und Stephanie van der Linden.
1. Aufl., überarb. und erw. Neuausg., 208 S., 29 cm + 1 DVD-Video, Stuttgart: Frechverlag 2014.
Ich kann Socken stricken und tue das seit mehr als 20 Jahren oft und gern. Warum ich mir dennoch die überarbeitete und erweiterte Neuausgabe des Standardwerkes zugelegt habe, ist schnell erklärt. Es war reine Neugier. Neugier darauf, was man zwischen Bündchen, Ferse und Spitze sonst noch mit den Nadeln und aus den Socken machen kann. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist GENIAL, sowohl inhaltlich als auch von der grafischen Umsetzung her.
Die Registerfarben der elf Kapitel finden sich in den Farben der dort behandelten Socken wieder. So werden beispielsweise die Strick-Basics an hellblauen Socken, die Anschläge an gelben und die Spitzen an grünen Sockenmodellen ausführlich in Wort und Bild erläutert. Das macht beim Lesen nicht nur großen Spaß, sondern ist auch äußerst praktisch beim Zurechtfinden.
Neben Randnotizen zu „zusätzlichen Tipps und Tricks für noch besseres Gelingen“ gibt es immer wieder auch „wichtige Hinweise, die unbedingt beachtet werden sollten“ und natürlich gegebenenfalls den Verweis auf die beiliegende DVD, auf der bestimmte Techniken eingehend gezeigt und erklärt werden.
„Aller Anfang ist leicht!“ heißt es im Basic-Kapitel und so habe ich mich gleich an die Spiralsocke gemacht. Ganz einfach ohne Ferse soll sie sein und sich dem Fuß anpassen. Genau das Richtige für schnellwachsende Kinderfüße, wie ich sie bestricken wollte. Was soll ich sagen? Ich musste mehrmals auftrennen, denn ich habe mich immer wieder verzählt. Was nicht am Buch liegt, sondern schlicht am unkonzentrierten „Nebenherstricken“, wie ich es seit vielen Jahren praktiziere. Fehler lassen sich bei diesem Modell eben nicht retuschieren.
Das Drehbündchen, das ich danach ausprobierte, gelang dagegen auf Anhieb sehr ansprechend und als nächstes kommt sicherlich das Saumbündchen, das ich auch gerne einmal bei Babyschuhchen ausprobieren will, für die es im Buch übrigens auch eine Anleitung gibt.
Wegen der enormen Abwechslung, die man durch die Wahl ausgefallener Bündchen oder das Stricken von Mustern erreicht, habe ich sogar wieder Lust bekommen, einfarbige Socken zu stricken.
Überrascht war ich von der Fülle der Möglichkeiten Anschläge, Fersen und Spitzen zu arbeiten, und nachdem ich die DVD geschaut habe, lösten sich einige Knötchen im Hirn, die die Lektüre des Buches hinterlassen hatte. Das motiviert zusätzlich, meine ausgetretenen Sockenpfade hin und wieder zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren. Etwa Socken auf Rundstricknadeln zu fertigen oder von der Spitze her zu beginnen. Als nächstes kommt aber auf jeden Fall die Spiralsocke noch einmal auf die Nadel. Wäre doch gelacht, wenn die mir nicht gelingen würde.
Dieses Buch ist genial – für Anfänger wie für Fortgeschrittene!
Sara Ask, Lisa Björbo – Das Veggie-Familienkochbuch
Landwirtschaftsverlag, 2015 (aus dem Schwedischen von Christine Heinzius)
Heute hat es das Veggie-Familienkochbuch nach einigen Tagen in der Küche bis auf meinen Schreibtisch geschafft – für eine Buchbesprechung.
Unsere erste Begegnung fand an einem Sonntagmorgen statt als der Rest der Familie, die schon seit geraumer Zeit von mir vorwiegend vegetarisch bekocht wird, noch schlief und wir es uns gemeinsam auf dem Sofa gemütlich machten. Das Coverfoto − frisches Gemüse, roh und verarbeitet wie absichtslos verstreut auf groben Holzbrettern − gefällt mir fast so gut, wie das Bild der beiden Autorinnen Sara Ask und Lisa Björbo im Innenteil. Freundlich, offen und vielleicht sogar ein wenig verschmitzt schauen sie mich an, und genauso lesen sich auch ihre Texte, die den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind und die Rezepte begleiten − ganz ohne erhobenen Zeigefinger und Besserwisserei. Wenngleich es sicher ein Verdienst der Übersetzerin Christine Heinzius ist, den sympathisch-lockeren Plauderton der beiden Schwedinnen auch im Deutschen erlebbar zu machen.
Nach den sehr einleuchtenden „9 Gründen häufiger vegetarisch zu essen“ (Wie sympathisch, nicht auf Teufel komm heraus noch einen 10. erfinden zu wollen ;)) gibt es „Fragen und Antworten zum Buch“, die mir persönlich besonders in Hinblick auf Proteine eine Menge Erkenntnisgewinn brachten.
Dann folgen die einzelnen Kapitel, die sich praktischerweise genau am Familienalltag orientieren, der wie wir alle wissen, im Grunde aus vier Komponenten besteht: 1. Chaos (schnelle Rezepte), 2. Normaler Alltag (Alltagsrezepte), 3. Endlich Wochenende! (Wochenendrezepte) und 4. Süßes und Fingerfood. Den einzelnen Kapiteln sind zauberhafte Bildcollagen vorangestellt, auf denen man immer wieder Neues entdeckt.
Das trifft im Übrigen auch und besonders auf die Rezepte zu. Kokosmilch, süße Chilisauce oder Garam Masala fanden sich bisher in unserem Vorratsschrank nicht und kamen sofort auf die Einkaufsliste. Das Kichererbsencurry mit Erdnussbutter und Limetten hat es mir sofort angetan, wie auch das Cremige Masala, ein würziger indischer Eintopf mit Bohnen, oder die Schokoladenmousse auf der Grundlage von reifen Avocados.
Probiert haben wir bereits Apfelpfannkuchen mit einer interessanten Mischung aus 60 % Weizenmehl Typ 1015 und 40 % Roggenmehl Typ 1150, die ausgesprochen lecker waren, sich in der Pfanne allerdings recht störrisch verhielten. Möglicherweise lag das am Honig, den ich, entgegen der Rezeptangaben, mutig untergemischt hatte. Die Nusspasta mit Möhren hingegen erfreute nicht nur die Esser, sondern auch die Köchin.
Apropos Freude, die werden auch jene Zeitgenossen am Veggie-Familienkochbuch haben, die sich für eine vegane Lebensweise entschieden haben, denn sämtliche Rezepte sind mit Hinweisen für eine vegane Zubereitungsvariante versehen.
Im Übrigen scheint die Rezeptauswahl weniger schwedisch als vielmehr ausgesprochen international. So finden sich neben einigen Pasta-Rezepten auch orientalisch anmutende Gerichte, Frühlingsrollen, Tacoburger, Meze, Pad Thai und Chili.
Mit diesem bunten und fröhlichen Kochbuch in der Hand kann der Herbst gerne kommen. Wir begegnen ihm hier mit Rotebeeterisotto, mit Mandelklößchen und Kartoffelpfannkuchen aus dem Ofen.
FRISCH AUF DEN TISCH
Grow it cook it eat it
Herausgeber: VIPMEDIA Publishing & Services
Redaktion: Anja Klein
Pünktlich zum Beginn des ersten Frühlingsmonats kommt morgen ein neues Magazin in den Handel.
Ungewöhnliche Schrifttypen, frisches, abwechslungsreiches Layout und umwerfende Bilder machen das Heft zu etwas ganz Besonderem, das man gerne bei einer Tasse Tee auf dem Sofa durchblättert, um sich so richtig auf den Frühling vorzufreuen.
FRISCH AUF DEN TISCH gibt nicht nur überaus praktische Tipps für den erfolgreichen Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse ob im Topf, auf dem Balkon, im Schrebergarten oder im Gewächshaus, nein, es hält auch jede Menge interessante und wie ich finde sehr verheißungsvolle Rezepte bereit. Schließlich wollen die üppig wachsenden Salate, Rüben, Kartoffeln und Bohnen nicht nur gegessen, sondern am allerliebsten GENOSSEN werden.
Als Schrebergärtnerin weiß ich, wie störanfällig das große Schreberglück sein kann. Und, dass es dieses Schreberglück gibt, steht außer Frage! Meine Lieblingsfeinde sind die Schnecken, die sich alljährlich aus sämtlichen Nachbargärten auf den Weg zu machen scheinen, um bei mir allem, was zart aus dem Boden spitzt, unbarmherzig den Garaus zu machen. Bei den Nachbarn wachsen Salat und Zuckerschoten, bei mir überwinden die Biester sogar meine hoffnungsvoll angelegten Schneckenkragen offenbar aus sportlichem Ehrgeiz mit links. Von vielen Anbauplänen musste ich mich deshalb im Laufe der Jahre schon verabschieden. Vielleicht ist ja der „Kartoffelturm“ die Innovation, auf die ich schon lange hoffe. Die Bauanleitung findet sich im Heft. In drei Lagen übereinander sollen dort Kartoffeln, richtig große, gedeihen, und ganz oben auf sei noch ein schneckensicherer Platz für Kohlrabi und Salat. Ich gebe es zu, ich bin elektrisiert.
Was ich außerdem unbedingt ausprobieren will, sind das „Türkische Brot“ und die Mangold-Rezepte. Mindestens. Als erstes aber beginne ich am besten jetzt gleich mit den „Anfallenden Arbeiten im März und April“, die detailliert und mit vielen interessanten Tipps beschrieben werden, und starte mit der Anzucht der Gemüsepflänzchen, die ich oben auf dem Kartoffelturm platzieren will. Ja!